Biographisches Interview zur Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts SK_IW_12

Beschreibung

Frau Fuhrmann (1902) – lebt heute noch in ihrem Elternhaus im damals
neuen Westend. Der Vater kaufte das gerade errichtete Haus, als sie zwei
Jahre alt war. „Hier im Westend wohnte der neue Mittelstand.“ Der Vater
war Lackierermeister für die Restaurierung alter Kutschen, der Betrieb flo-
rierte. Die Mutter war – wie der Vater – der modernen Zeit gegenüber auf-
geschlossen, sie kutschierte beispielsweise alleine durch die Stadt, eine Sel-
tenheit damals. Frau Fuhrmann besuchte die Mittelschule, erhielt Klavier-
unterricht, ging in einen Turnverein, besuchte mit dem Vater als Zehnjähri-
ge bereits eine so neuartige und übelbeleumundete Einrichtung wie das
Lichtspielhaus. Der Weltkrieg und der Tod des Vaters bringen vorüberge-
hend eine Wende zum Schlechten. Ein falscher Hausverkauf bringt Armut,
Mutter und Tochter sind nunmehr Mieter im ehedem eigenen Haus. Anfang
der 20er Jahre heiratet Frau Fuhrmann einen Musiker aus dem städtischen
Sinfonieorchester, für sie beginnen „die goldenen 20er Jahre“. Sie erinnert
sich gerne an diese Jahre, sie sind ihr heute ein Lichtblick; sie lebt alleine,
ist krank, kann nicht mehr aus dem Haus. Eine Übersiedlung in ein Alters-
heim steht bevor. (Behnken 2006, S. 20)

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9 Audiodateien (Zeit gesamt: ca. 321 min)
1 Transkript (nicht anonmisiert, 30 Seiten)
1 Transkript (anonymisiert, 30 Seiten)
1 Kommentar (nicht anonymisiert, 2 Seiten)
1 Kommentar (anonymisiert, 2 Seiten) – Kommentar enthält Grundriss der Wohnung

Anmerkung: Reihenfolge der Audios stimmt nicht mit Transkription überein. Teilweise wurden Interviews nur sinngemäß und auszugsweise schriftlich festgehalten. Thematische Strukturierung, kein chronologisch vollständiges Transkript.