QualiBi

Daten der qualitativen Bildungsforschung

SHARE YOUR DATA : SHARE YOUR RESEARCH

Über uns

Das Wichtigste zuerst: QualiBi befindet sich im Aufbau. Aber: Sie können unsere Angebote bereits jetzt eingeschränkt nutzen. Sie können in Kürze Daten zur Nutzung anfragen, wir nehmen Ihre Daten auf und wir beraten Sie in allen Fragen des Forschungsdatenmanagements. Und: Gerade in der Aufbauphase ist Ihre Beteiligung wichtig und außerdem die Zeit günstig, QualiBi nicht nur zu nutzen, sondern auch mitzugestalten. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Selbstverständnis

QualiBi versteht sich als Repositorium und Plattform für Daten der qualitativen Bildungsforschung. Diese werden dokumentiert, archiviert und auf Anfrage für wissenschaftliche Nachnutzung zur Verfügung gestellt. Mit Bildungsforschung ist in erster Linie erziehungswissenschaftliche Forschung in ihrer gesamten inhaltlichen und methodischen Vielfalt adressiert, aber auch Forschung benachbarter Disziplinen, die Bildungsprozesse aller Lebensalter oder deren Bedingungen zum Gegenstand hat. QualiBi will eine Infrastruktur schaffen, die unter maximaler Beteiligung der Fachcommunity besonders umfassend auf die Bedarfe der qualitativen Bildungsforschung abgestimmt ist und damit einen nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten unterstützt, um kollaborative Forschung auf einer geteilten Datenbasis möglich zu machen.

Idee und Geschichte

QualiBi ist entstanden aus der Idee heraus, die Bestände des Archivs für pädagogische Kasuistik (ApaeK) der Goethe-Universität Frankfut und des FDZ Bildung am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation über eine gemeinsame Datenplattform verfügbar zu machen und darüber hinaus einen erweiterten Datenbestand aufzubauen, der über den bisherigen Fokus auf Schul- und Unterrichtsforschung hinausgehend die gesamte Breite und Vielfalt der qualitativen Bildungsforschung abbildet. Gemeinsam mit dem DIPF haben wir die Infrastruktur in einer ersten Förderphase der DFG konzeptionell und prototypisch ausgearbeitet. Um eine möglichst starke Verankerung  in der forschenden Community zu gewährleisten, wird das Projekt nun an der Goethe-Universität am Fachbereich Erziehungwissenschaften und der Universitätsbibliothek angesiedelt. Neben der integrierten Datensuche in den Beständen des FDZ-Bildung und QualiBi (inkl. des ApaeK-Bestandes) haben wir weitere Kooperationen zum Aufbau spezifischer Datensammlungen für die qualitative Bildungsforschung geplant.

Partizipation

Gerade in der Aufbauphase gibt es viele Gelegenheiten, sich in die Entwicklungen der Infrastruktur QualiBi einzubringen. Wir freuen uns über jede Rückmeldung und Kooperation! Sprechen Sie mit uns über Möglichkeiten, Ihre Forschungsdaten über QuaiBi zugänglich zu machen und arbeiten Sie mit uns am Aufbau eines attraktiven Datenbestands für die qualitative Bildungsforschung. Um auf dem Laufenden zu bleiben, abonnieren Sie unseren Newsletter.

Unser Angebot

Daten nutzen

Zukünftig können qualitative Daten der Bildungsforschung (vor allem der Erziehungswissenschaft) über QualiBi.net zur Nachnutzung abgerufen werden. Manche Bestände befinden sich in der Kuratierung, können aber ggf. bereits jetzt genutzt werden. Sprechen Sie uns gerne an!

Foto von Simon Hurry auf Unsplash

Daten teilen

Bei QualiBi können Sie Ihre qualitativen Forschungsdaten archivieren und mit anderen Wissenschaftler*innen für weitere Forschung teilen. Für ein forschungsethisch verantwortliches Data Sharing haben wir eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien entwickelt. Gemeinsam mit Ihnen finden wir den richtigen Umgang mit Ihren Daten.

Foto von John Schnobrich auf Unsplash

FDM-Beratung

Die Erhebung und Dokumentation von qualitativen Forschungsdaten birgt gerade in Bildungskontexten viele Herausforderungen. Wir begleiten Sie beratend über den gesamten Prozess des Forschungsdatenmanagements von der rechtskonformen Erhebung, über die strukturierte Speicherung und Dokumentation bis zur möglichen Bereitstellung für weitere Forschung. 

QualiBi

Veranstaltungen

13.03.2024 DGfE-Kongress 2024 an der Martin-Luther-Universität Halle: Alter Wein in neuen Schläuchen? Datenpraktiken, Digitalisierung und Open Science als forschungsethische Herausforderungen.
Vorträge von Irini Siouti, Lisa Fischer gemeinsam mit Stella März und Sylva Jäde, Moderation von Peter Cloos
Organisation: Dr. Kristina Schierbaum & Sinje M. Brinkmann
 

Vor dem Hintergrund fortschreitender Digitalisierung und erweiterter Möglichkeiten einer digitalen Bereitstellung von Forschungsdaten für weitere Forschung stellen sich viele alte Fragen neu, was zu einer Transformation von Forschungspraktiken führt. Dabei stellt im Kontext von Openess-Anforderungen insbesondere das Datenmanagement mit Blick auf Kontextualisierung und Persönlichkeitsschutz der Forschungsteilnehmer*innen Datenerhebende vor erhebliche forschungsethische Herausforderungen.

Das Forschungsforum wird entlang von drei Impulsvorträgen und moderierter Diskussion Raum bieten, eine gemeinsame Neujustierung alter Fragen zum Umgang mit Forschungsdaten vorzunehmen. Der Blick zurück auf den ersten systematischen Aufriss des für die qualitative Forschung zentralen Themenfeldes der Archivierung von Daten (Mruck et al., 2000) und ihrer (möglichen) Sekundäranalyse (Medjedović 2014) verweist auf den Umstand, dass sich neben methodischen auch forschungsethische Fragen stellen.

Beitrag im Rahmen des Forschungsfroums „Digitale Fallarchive und Fallsammlungen. Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen. (Nora Hoffmann, Peter Cloos & Julian Storck-Odabasi) auf dem DGfE-Kongress 2024.

Poster auf der Jubiläumstagung der Sektion Qualitative Methoden der DGS

Austausch- und Vernetzungstreffen für Mitarbeitende an Fallsammlungen

Nicht nur in der Lehrer*innenbildung hat sich in den vergangenen 20 Jahren die Arbeit mit Fällen etabliert. Infolgedessen wurde deutschlandweit eine Reihe sogenannter Fallsammlungen oder ‚Fallarchive‘ entwickelt, deren zentrales Ziel es ist, Material für die Fallarbeit in Studium, Lehre und Forschung zur Verfügung zu stellen.

Obgleich sich Fallsammlungen durch den Fokus auf unterschiedliche Zielgruppen (Studierende, Lehrende und/oder Forschende), die Anknüpfungsmöglichkeiten für verschiedene Disziplinen (z.B. Lehrer*innenbildung, Fachdidaktiken, Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung) oder Datensorten (z.B. Videos, Beobachtungsprotokolle) voneinander unterscheiden, lassen sich gemeinsame Herausforderungen und Problemstellungen identifizieren, die eine gemeinsame Diskussion lohnen. Das Treffen soll dazu dienen, den Austausch zwischen denjenigen Personen anzuregen, die im deutschsprachigen Raum für die Entwicklung und Betreuung von Fallarchiven verantwortlich sind. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich über eine mögliche Kooperation im Rahmen von QualiBi zu beraten (www.qualibi.net).

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Einladung

Data Sharing hat Konjunktur. Im Kontext der Open-Science-Bewegung wird die Idee, Forschungsdaten als Open Data zu teilen und nachzunutzen, auch in der qualitativen erziehungswissenschaftlichen Forschung zunehmend populär. Doch welche Bedeutung kommt dieser Entwicklung für die Erziehungswissenschaft zu? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich?

Die Vortragsreihe fokussiert auf wissenschaftstheoretisch und disziplinpolitisch relevante Fragestellungen, indem sie die Implikationen für das erziehungswissenschaftliche Feld und Prozesse der Erkenntnisbildung, im Zuge der Archivierung und Nachnutzung qualitativer Daten und ihrer digitalen Bereitstellung beleuchtet.

Vorträge :

  • 01.11.2022Das Datengedächtnis der Erziehungswissenschaft(en). Disziplintheoretische Überlegungen zur Digitalität erziehungswissenschaftlicher Forschung
    Prof. Dr. Wolfgang Meseth
  • 08.11.2022 Eigendynamiken von Forschungsdateninfrastrukturen: Über oftmals unterschätzte Risiken und mögliche Alternativen
    Prof Dr. Sigrid Hartong
  • 13.12.2022,Dabeisein‘ ist alles? Überlegungen zu körperlich-leiblichen Verstehensprozessen in qualitativer (Interview-)Forschung
    Jun.- Prof. Dr. Christine Demmer
  • 10.01.2023Forschungsdatenmanagement – Zwischen der Ermöglichung einer nachhaltigen Datennutzung und neuen Regulierungsimperativen für (Drittmittel-)Forschung
    Prof. Dr. Christine Wiezorek
  • 02.05.2023 Zur Frage der Bedeutung von Forschungskulturen für das Teilen und Nachnutzen qualitativer Daten in der erziehungswissenschaftlichen Forschung
    Prof. Dr. Mirja Silkenbeumer

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Poster “All is Data”

Beitrag “Love it or leave it? Ethnographische Forschung im Kontext neuer Forschungsdateninfrastrukturen” von Sabine Bollig, Bettina Hünersdorf, Florian Eßer, Claudia Machold, Christoph Leser, Tristan Bauder, Sabine Imeri. – Die forschungspolitischen Rahmungen erziehungswissenschaftlicher Ethnographie haben sich seit Zinnecker (2000) sie noch als „akademische Bildungsreise“ charakterisierte, deutlich verändert. Mit der zunehmenden Drittmittelabhängigkeit ethnographischer Forschungsaktivitäten gehen aktuell neue Anforderungen an das Forschungs- und Datenmanagement einher (BMBF 2018), für die der „Verbund Forschungsdaten Bildung“ (VerbundFDB) sowie fachgesellschaftliche Leitlinien (bspw. der DGfE) Orientierung und Hilfestellungen liefern sollen. Bislang tun sich diese mit den Besonderheiten der Ethnographie allerdings eher schwer, was ethnographische Forschung zunehmend in ihrem Kern bedroht (siehe auch Unger et. al. 2014, Reigersberg 2019, Alge 2020, Heibge 2021). Das zeigt sich deutlich an dem Verständnis von (Roh-)Daten, welches sich mit der Erfahrungsgebundenheit und Autor*innenschaft der literarisch erzeugten Forschungs-’Daten‘ bricht. Damit verknüpft sind aber auch Fragen zur Definitionsmacht und Verantwortlichkeit in der Nachnutzung von Daten sowie die drohende Reduzierung von Forschungsethik auf Fragen des checkboxhaft abzuarbeitenden rechtlichen Datenschutzes (Hartong, Machold und Stosic 2020).

Entsprechend zeigen sich Herausforderungen auch mit Blick auf die Qualitätsentwicklung forschungsethischer Vorgehensweisen, wie sie durch die Ethikanträge bei universitären Ethik-Komitees sichergestellt werden sollen. Auch hier zeichnet sich trotz der erwünschten und erforderlichen Impulse für die qualitative Sozial- und Kulturforschung (von Unger, Dilger & Schönhuth 2016), eine große Unsicherheit der Ethikkommissionen gegenüber den forschungsethischen Besonderheiten ethnographischer Forschung ab (Iphofen 2011). Dies hat zur Konsequenz, dass solche Forschungsethikanträge häufig erst gar nicht gestellt werden. In defensiver Stoßrichtung stellt sich daher die Frage, wie Ethikverfahren, Datenmanagementpläne und Nachnutzungsinfrastrukturen gestaltet werden können, ohne „die paradigmatischen Prämissen der Ethnographie zu verraten“ (Heibge 2021, 420). Proaktiv wäre zu fragen, ob und wenn ja wie, der Wandel von Forschungsdateninfrastrukturen genutzt werden könnte, um die um daten- und ethikbezogenen Fragen der Qualitätsentwicklung in der deutschsprachigen (erziehungswissenschaftlichen) Ethnographie voranzutreiben. Zurzeit liegt allerdings kaum Wissen zum praktischen Umgang mit diesen neuen Forschungsdateninfrastrukturen in der Erziehungswissenschaft im Besonderen und in den Sozialwissenschaften im Allgemeinen vor. Hier setzt das Forschungsforum an. Es stellt einen offenen (inter-)disziplinären Diskussionsraum zur Verfügung, um Forscher*innen zu vernetzen, die sich mit solchen Fragen auseinandersetzen und Erfahrungsberichte methodologisch und forschungspolitisch zu diskutieren. Ziel ist die Initiierung weiterer Schritte zur Gestaltung und Anpassung der neuen Forschungsdateninfrastrukturen aus der Perspektive erziehungswissenschaftlicher Ethnographie.

Bei der QualiBi-Arbeitstagung werden Erkenntnisse, Erfahrungen und Perspektiven hinsichtlich der Durchführung qualitativer Sekundäranalysen zusammengetragen.

Entlang von Fragen, die von Forscher*innen auf Basis ihrer Erfahrungen in Inputvorträgen eingebracht werden, werden Perspektiven für die erneute Nutzung qualitativer Daten entwickelt und Möglichkeiten und Herausforderungen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und in Hinblick auf unterschiedliche Datensorten diskutiert.

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Programm

Forschungsforum beim DGfE-Kongress 2022: Im Dialog mit Erziehungswissenschaftler*innen, die jeweils unterschiedliche Perspektiven im Spektrum qualitativer Methoden und Methodologien verfolgen (strukturtheoretische, praktikentheoretische u. poststrukturalistische Zugänge), werden Überlegungen zu möglichen Nachnutzungsszenarien qualitativer Forschungsdaten vorgestellt.

Ausgehend von aktuellen Forschungsarbeiten werden Überlegungen und Erkenntnisse zu einem an die eigene Forschung anschließenden Nachnutzungsszenario archivierter Forschungsdaten vorgestellt. Dies erfolgt ausgehend von einem archivierten Datensatz. Herausgearbeitet und diskutiert werden sollen ähnliche und differente Perspektiven zwischen unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Positionen, methodologischen Perspektiven und methodischen Zugängen, die es ermöglichen, übergreifende Möglichkeiten und Herausforderungen in der Nachnutzung qualitativer Forschungsdaten auszuloten.

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Folien Bauder et al.
Folien Moldenhauer

Workshop zum Thema “Intersubjektive Nachvollziehbarkeit bei Sekundärdatenanalysen” bei der Winter School Open Science/Open Scholarship, Universität Tübingen.

Beiträge bei der DGfE-Herbsttagung 2021 – Poster „QualiBi – Forschungsdaten für die qualitative Bildungsforschung“ / Podiumsdiskussion „Forschungsdatenmanagement – Erfahrungen von Aufbau und Pflege von Forschungsarchiven”

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Poster QualiBi

Session zu „Qualitativen Daten“ – Besonderheiten der Nutzung verfügbarer qualitativer Daten. Welche Kontextinformationen braucht man bei einer sekundären Analyse von Daten typischerweise und wie weitreichend müssen diese sein? Was bedeutet es, Material mit einer anderen Forschungsfrage und Methoden zu untersuchen? Haben qualitative Daten typischerweise ein Potential für weitere Forschungen?

Networksession „Data Sharing in der qualitativen Bildungsforschung – Aufbau einer Forschungsdatenplattform für qualitative Daten“ auf dem 3. Tag der Rhein-Main-Universitäten

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