Unser Beratungskonzept
Wir entwickeln ein umfassendes Beratungskonzept, das Sie in allen Phasen der Forschungsarbeit passgenau unterstützt und hilfreiche Tools zum Forschungsdatenmanagement integriert. Wenn Sie ein Forschungsprojekt planen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sprechen mit Ihnen über alle anstehenden Fragen und Entscheidungen. Damit helfen Sie uns zugleich, unser Beratungskonzept weiterzuentwickeln.
Datenschutzrechtliche Fragen
Jedes Forschungsprojekt ist mit Fragen des Datenschutzes befasst und in diesem Rahmen müssen auch Entscheidungen hinsichtlich der Anonymisierung der im Projekt erhobenen Forschungsdaten getroffen werden. Zwischen Auskünften und Auflagen der Datenschutzbeauftragten, Voten der Ethikkommissionen und der Aufforderung von Förderinstitutionen sowie aufgrund der Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis, Forschungsdaten zur Gewährleistung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit und für wissenschaftliche Nachnutzung aufzubewahren und verfügbar zu halten, bestehen häufig einige Unsicherheiten hinsichtlich eines datenschutzkonformen Umgangs mit den eigenen Datenkorpora. Grundsätzlich gelten die Datenschutzgesetze nur für personenbezogene Daten. Auf anonymisierte Daten finden sie keine Anwendung. Geregelt ist das in der Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union (Erwägungsgrund 26 DSGVO). Für die Verarbeitung personenbezogener Daten bedarf es grundsätzlich einer Einwilligung (informed consent) der betroffenen Personen. Auch die Anonymisierung personenbezogener Daten stellt eine solche Verarbeitung dar, die selbst einer Einwilligung bedarf. Die datenschutzrechtliche Notwendigkeit, eine Einwilligung einzuholen, entfällt nur dann, wenn keine personenbezogenen Daten erhoben werden.
Vorlagen für Informierte Einwilligungen (Informed Consent) finden Sie unter anderem beim Verbund Forschungsdaten Bildung sowie bei Qualiservice. Wir planen die Entwicklung von Vorlagen, die explizit auf bestimmte Szenarien der qualitativen Bildungsfroschung zugeschnitten sind. In Kooperation mit dem Verbund Forschungsdaten Bildung prüfen wir Ihre Informierten Einwilligungen auf Rechtskonformität und auf Passung hinsichtlich der spezifischen Anforderungen in Ihrem Forschungsprojekt. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Forschungsethische Reflexionen
Gerade im Kontext von Forschung mit Menschen, die in bestimmten Hinsichten als vulnerabel gelten, spielen forschungsethische Fragen eine wichtige Rolle. Ist eine informierte Einwilligung in die Teilnahme an der Forschung zu erreichen? Wie kann eine solche Einwilligung im Forschungsprozess eingeholt und immer wieder kommunikativ erneuert werden? Kann mit den Forschungsteilnehmer*innen besprochen werden, ob eine Aufbewahrung der Forschungsdaten für weitere Forschung möglich ist? Ist ihnen dies zumutbar oder sogar geboten? Was würde die Vernichtung der Daten für die Sichtbarkeit spezifischer Forschungsfelder, gesellschaftlicher Problemfelder usw. bedeuten? Welche Gefahren könnten von einem Missbrauch der Daten aber auch für die betroffenen Personen ausgehen? Solche forschungsethischen Fragen beziehen auch Überlegungen zu einer möglichen Anonymisierung der Daten und Maßnahmen zum Schutz der Daten im Falle einer Bereitstellung für Dritte ein.
Methodische/methodologische Überlegungen
Wenn Forschungsdaten auch in weiteren Forschungzusammenhängen genutzt werden sollen, sind immer auch methodische und methodologische Überlegungen relevant. Nach welchen Konventionen werden Transkripte angefertigt? Können Audiodateien aufbewahrt werden, um ggf. später präzisere Transkriptionen anfertigen zu können? Welche Kontextinformationen sollen erhoben werden und welche Informationen könnten für andere Forschungszusammenhänge relevant sein? Wie können z.B. ethnographische Protokolle von anderen Wissenschaftler*innen gelesen und interpretiert werden?