QualiBi

Daten nutzen

QualiBi wird zukünftig eine integrierte Datensuche bieten, die es ermöglicht, den Datenbestand des Archivs für pädagogische Kasuistik (ApaeK) sowie den neuen Bestand von QualiBi zu durchsuchen. Zudem wird es möglich sein, auch die Daten des FDZ-Bildung (DIPF) in die Datensuche einzubeziehen. Alle Daten werden dann direkt zum Download von QualiBi.net angeboten.

Der Start des neuen QualiBi-Angebots ist für das Jahr 2026 geplant. Aktuell wird der Bestand des ApaeK über QualiBi angeboten. Außerdem werden wir sukzessive neu aufgenommene Datensätze präsentieren, die sich zwar noch in der Kuratierung befinden, aber unter Umständen dennoch zu Forschungszwecken genutzt werden können. Sprechen Sie uns gerne an oder abonnieren Sie unseren Newsletter, um aktuell informiert zu werden!

Foto von Christin Hume auf Unsplash

Das QualiBi-Zugriffsstufenkonzept

Aktuell müssen alle Daten per Kontaktformular angefragt werden. In Zukunft (vrstl. 2026) sollen die Daten direkt per Online-Beantragung und Datendownload abrufbar sein. Hierfür wird folgendes Zugriffsstufenkonzept etabliert:

QualiBi verfolgt das Ziel, einen einfachen und unkomplizierten Zugang zu Forschungsdaten zu ermöglichen, sofern dies forschungsethisch und rechtlich möglich ist. Für die qualitative Bildungsforschung ist es oftmals notwendig, umfassend personenbezogene Daten zu besonders schützenswerten Gruppen zu erheben. Zugleich kann durch eine weitgehende Anonymisierung viel Interpretationspotential verloren gehen. Zum Schutz der an der Forschung beteiligten Personen haben wir daher ein differenziertes Zugriffsstufenkonzept entwickelt, das es erlaubt, zukünftig Daten je nach Grad der Sensibilität die Zugriffsmodalitäten anzupassen. So können manche Daten nach Registrierung und Login heruntergeladen werden, für andere muss eine Nutzungsanfrage gestellt werden. Dies kann sich auch je nach Nutzungsgruppe (Forschende, Lehrende, Studierende oder andere Nutzende) unterscheiden.

Zudem können für einige Daten spezifische Nutzungseinschränkungen bestehen. So dürfen manche Daten z.B. nicht oder nur eingeschränkt in der Lehre verwendet werden. Das folgende Zugriffsstufenkonzept wird gelten, sobald Forschungsdaten zum Download angeboten werden können.

Die über QualiBi bereitgestellten Daten werden auf Basis von forschungsethischen Abwägungen und rechtlichen Voraussetzungen sowie in Abstimmung mit den Datengebenden einer von sechs Zugriffsstufen zugeordnet. Folgende Fragen sind für die Abwägung zentral:

  • Handelt es sich um anonymisierte/pseudonymisierte oder personenbezogene Daten?
  • Liegt eine informierte Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten vor und wie ist sie ausgestaltet?
  • Wie hoch ist das Risiko, dass trotz Anonymisierung ein Personenbezug hergestellt werden kann?
  • Welche Gefährdungen könnten aus einer möglichen Identifizierung von Personen, Personengruppen oder Institutionen resultieren? (Enthalten die Daten besonders sensible Informationen?)
  • Sind besondere Nutzungszwecke vorgesehen (etwa bei Transferprojekten), die berücksichtigt werden müssen?
  • Würde eine weitgehende Anonymisierung der Daten das Analysepotenzial stark einschränken?

Nach einer abwägenden Beurteilung wird eine Zugriffsstufe festgelegt. Dabei gilt:

Stufe 1: Die Daten sind auf QualiBi frei verfügbar. Diese Stufe wird insbesondere für Projektpublikationen, Working Papers, Methodenberichte, Interviewleitfäden etc. vergeben.

Stufe 2: Daten auf Stufe 2 können von allen registrierten und angemeldeten Nutzer:innen heruntergeladen werden. Dieser Stufe werden vor allem anonymisierte Transkripte, die keinen Personenbezug zulassen, zugeordnet.

Stufe 3: Auf dieser Stufe können nur Nutzer:innen bestimmter Nutzungsgruppen die Daten direkt herunterladen. Alle anderen Nutzer:innen müssen einen Kurzantrag stellen. Diese Stufe ermöglicht Forschenden, Lehrenden und/oder Studierenden einen einfachen Zugang per Download zu Daten, die aus forschungsethischen Gründen nicht für alle Nutzenden frei zugänglich gemacht werden können. Grundsätzlich können alle Nutzenden einen Kurzantrag auf Datennutzung stellen.

Stufe 4: Für Daten auf Stufe 4 muss ein Kurzantrag auf Nutzung gestellt werden. Dabei ist anzugeben, wofür die Daten genutzt werden sollen. Es wird also im Einzelfall geprüft, ob die vorgesehene Datennutzung mit den jeweiligen individuellen Nutzungsbedingungen der Daten übereinstimmt. Mit der Genehmigung des Antrags erhalten Sie ggf. weitere Informationen zu spezifischen Nutzungseinschränkungen oder Besonderheiten der Daten.

Stufe 5: Auf dieser Stufe liegen Daten, die nur zu Forschungszwecken genutzt werden dürfen. Die Nutzung kann über das Online-Formular beantragt werden und schließt im Falle eines Erstantrags einen Identitätsnachweis via Post-Ident-Verfahren ein. Die eigentliche Nutzung erfolgt auf Basis eines individuellen Nutzungsvertrags.

Stufe 6: In manchen Fällen ist der Datenzugang an einen persönlichen Austausch zwischen Datengeber*in bzw. Datenurheber*in und interessierten Forscher*innen gekoppelt. Das Teilen von Forschungsdaten wird auf Stufe 6 bewusst in den Kontext eines Vertrauensverhältnisses zwischen Wissenschaftler*innen gestellt. Auf diesem Weg werden Rahmenbedingungen geschaffen, durch die es möglich wird, bestimmte Daten bereitzustellen – etwa bei umfangreichen Korpora ethnographischer Forschung oder bei sensiblen Daten von Personen, die in spezifischer Hinsicht als besonders vulnerabel gelten.